Phosphene

sind Lichtwahrnehmungen, die mit geschlossenen Augen wahrgenommen werden – visuelle Spuren, die im eigenen Körper zwischen Auge, Sehnerv und Gehirn entstehen. Es scheinen Bilder zu sein, die nichts mit den Gesetzmässigkeiten der visuellen Codes zu tun haben, auf die wir uns im Hier und Jetzt geeinigt haben. Asi Föcker spürt diesem Phänomen nach. Sie hat im Atelier einen optischen Aufbau entwickelt, mit dem sie flüchtige Lichtfrequenzen untersucht. Unterschiedliche Lichtquellen wie das Filament klassischer Glühbirnen oder die Flammen von Kerzen werden für einen kurzen Moment via Hohlspiegel direkt auf lichtempfindliches Papier reflektiert. Mit dieser Methode entstehen erstaunliche fotografische Unikate, die der Gestalt der Phosphene verwandt zu sein scheinen: abstrakt, ephemer und visuell klingend.
Seit 2016 arbeitet Asi Föcker mit dieser Technik an verschiedenen Serien in Schwarz-Weiss und Farbe. Das Format variiert von kleinformatigen (12 × 18 cm) bis grossformatigen Arbeiten (70 × 100 cm).
Für die Lienhard Edition N° 5 für das Jahr 2025 hat Asi Föcker aus diesen Serien zwölf Arbeiten ausgewählt: für jeden Monat eine Arbeit, wobei es jeder/jedem offensteht, welches Motiv mit welchem Monat korrespondiert bzw. in welchen Momenten die Phosphene sichtbar werden.

Asi Föcker (*1974), St.Gallen

asifoecker.net

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